76 Briefe an den US-Präsidenten George W. Bush gegen die Haftbedingungen und Militärgerichtsverfahren in Guantánamo Bay. Bis heute werden dort über 550 Gefangene ohne Anklage und Aussicht auf ein faires Gerichtsverfahren festgehalten, mit dem völkerrechtlich zweifelhaften Verweis auf “militärische Erfordernisse” wird ihnen ihr fundamentales Recht auf Schutz vor Folter und Misshandlung gemäss den Genfer Konventionen abgesprochen. Die Haftbedingungen sind grausam, Berichte des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) bestätigen Vorwürfe von Folter und anderer grausamer und menschenunwürdiger Behandlung.
Zu den Gefangenen von Guantánamo Bay gehört der 23-jährige Murat Kurnaz, der dort seit Anfang 2002 fast ohne Kontakt zur Außenwelt festgehalten wird. Nach Aussage des US-Anwalts Prof. Baher Azmy, der Kurnaz zwei Mal besuchen konnte, ist dieser gefoltert und schwer misshandelt worden. Bislang konnte ihm keine Verbindung zu terroristischen Gruppen nachgewiesen werden. Amnesty international fordert von den US-Behörden, Murat Kurnaz und alle anderen Gefangenen von Guantánamo Bay entweder in fairen Verfahren entsprechend den Standards des internationalen Rechts und der US-Verfassung anzuklagen oder umgehend freizulassen.
Murat Kurnaz wurde im August 2006 freigelassen. Beweise für seine Beteiligung an Gewalttaten wurden nicht erbracht.