In Zusammenarbeit mit dem Freisinger Kinobetrieb Fläxl zeigt Amnesty International Freising den animierten Dokumentarfilm von Ari Folman: Waltz with Bashir. Die israelisch-deutsch-französische Koproduktion gilt seit ihrer Weltpremiere im Wettbewerb der Filmfestspiele in Cannes und weiteren Festivalaufführungen als eines der außergewöhnlichsten Kinoereignisse 2008.
Der Film ist eine Spurensuche. Ein ehemaliger israelischer Soldat versucht, sich an den Libanonkrieg 1982 zu erinnern. In Gesprächen mit Kameraden findet er nach und nach seine Erinnerung wieder, verdrängte Ängste, Bilder von Tod und Elend – und die Erkenntnis, ein Massaker miterlebt zu haben.
In den palästinensischen Flüchtlingslagern Sabra und Schatila nahe Beirut töteten vom 16. bis 18. September 1982 christliche Falange-Milizen als Vergeltung für die Ermordung des libanesischen Präsidenten zwischen 460 und 2000 unbewaffnete Palästinenser, darunter Frauen und Kinder. Dies geschah in voller Sicht israelischer Soldaten, welche die Lagerausgänge abriegelten und die Lager während der Nacht mit Leuchtraketen erhellten, um die Milizen zu unterstützen. Die Falangisten waren Verbündete Israels; der damalige Verteidigungsminister Ariel Sharon wurde später wegen Duldung der Massaker verurteilt.
Neben der psychischen Belastung angesichts allgegenwärtiger Schrecken und Todesangst im Krieg und ihrer Wirkung auf den Menschen geht es im Film auch um die Erkenntnis der Mitverantwortung an einem Kriegsverbrechen. “Du kannst Deine Vergangenheit vergessen – aber Deine Vergangenheit vergisst Dich nicht”.