113 Freisinger Bürgerinnen und Bürger nahmen an unserer Postkartenaktion zum Schutz der Frauenrechte im Verhandlungsprozess der internationalen Afghanistan-Konferenz am 5. Dezember 2011 teil, und richteten ihre Forderungen an den Beauftragten der Bundesregierung für Aghanistan, Michael Steiner.
Die erste Afghanistan-Konferenz fand 2001 in Bonn statt. Seitdem hat es für die Frauen Afghanistans einige Fortschritte gegeben: So besuchten 2001 weniger als eine Million Kinder die Schule, darunter fast keine Mädchen. 2009 gingen schon fünf Millionen Kinder zur Schule, mehr als ein Drittel von ihnen Mädchen. Bei den Parlamentswahlen 2010 waren 40 Prozent der Wähler Frauen, und Frauen gewannen 27 Prozent der Sitze.
Diese Fortschritte stehen bei der zweiten Afghanistan-Konferenz auf dem Spiel – damit der geplante Abzug der internationalen Truppen bis 2014 gelingen kann, wollen die NATO-Staaten mit den Taliban über eine Regierungsbeteiligung verhandeln. Doch was passiert dann mit den Frauenrechten?
Die Bundesregierung kann ihren Einfluss bei der Konferenz im Dezember nutzen, um zu verhindern, dass in dieser entscheidenden Phase für die Zukunft Afghanistans die Menschenrechte – und insbesondere die Frauenrechte – wegverhandelt werden. Amnesty International fordert, dass die afghanische Zivilgesellschaft beim Bonn-Prozess umfassend beteiligt wird, und dass die Frauen- und Menschenrechte bei Verhandlungen mit den Taliban “rote Linien” darstellen, die nicht verhandelbar sind.