Folk, Rock und Menschenrechte – Bei unserem Live-Konzert am Samstag, den 27. Oktober im Pfarrsaal St. Lantpert in Freising-Lerchenfeld präsentierten die Freisinger Band Greenpeas (Niall Palfreyman, Robert und Brigitte Weithenauer) und der Gospel-Chor freysing larks der Kirchengemeinde St. Lantpert Live-Musik aus der Folk-Rock-Szene der 60er und 70er Jahre. Zu Gast aus Leicester, England, waren der Leicester Gospel Choir, sowie Jeff & Suzanne Henry und der ceilidh-Sänger Dave Mottram.
Wie kommen Folk, Rock und Menschenrechte zusammen? Die Rock-Musik hat ihre Wurzeln im Rock ‘n Roll, der seinerseits aus der Gospel-Tradition entstanden ist, aus der Musik der Sklaven der Kolonialmächte des 18. Jahrhunderts. Die aus Volksliedern hervorgegangene Folk-Musik hat eine lange Tradition des Protests. Schon die Bauern im Mittelalters machten sich in ihrer Musik über ihre Herren lustig.
Anfang der 60er Jahre, zeitgleich mit der Gründung von Amnesty International, kamen diese musikalischen Richtungen zusammen. Durch Künstler wie Bob Dylan, Paul Simon, Christy Moore, The Dubliners und Steeleye Span entstand der eigenständige Folk-Rock, der wieder häufig für den Protest des einfachen Menschen gegen die Ungerechtigkeit in der Welt steht.
Das musikalische Zeichen dieses Abends richtet sich gegen das sog. “Verschwindenlassen”. Es gibt bis heute Regierungen, die Menschen ohne Anklage und Verfahren einfach in ihren Kerkern verschwinden lassen – so erging es im März 2012 dem türkischen Journalisten Adem Özköse (links) und seinem Kameramann Hamit Coşkun (rechts) in Syrien. Den syrischen Sicherheitskräften war die Berichterstattung über Demonstrationen in Idlib im Norden des Landes so unangenehm, dass sie die beiden ohne Gerichtsverfahren in Haft verschwinden ließen.
Darauf hin begann Amnesty, durch weltweite Appelle auf ihr Schicksal aufmerksam zu machen. In diesem Fall ging die Geschichte gut aus – die beiden wurden im Mai 2012 wieder freigelassen. Adem Özköse und Hamit Coşku sagten Amnesty International, dass ihnen diese Unterstützung sehr viel bedeutet haben. Sie bedanken sich bei all den Menschen, die sich bei den syrischen Behörden für sie eingesetzt haben.
Der Abend erbrachte €555 Spenden für die Arbeit von Amnesty International.