2016/04/02 Unterschriftenaktion

85 Unterschriften für unsere öffentliche Appellaktion an den Generalstaatsanwalt des mexikanischen Bundesstaates Sinaola zugunsten von Yecenia Armenta.

Yecenia Armenta wurde von mexikanischen Polizeibeamten gefoltert und vergewaltigt. Sie sitzt seit drei Jahren im Gefängnis, aber gegen die Täter wurde bis heute nicht ermittelt. “Die Polizisten drohten, meine beiden Kinder zu vergewaltigen und in Stücke zu schneiden. Nachdem sie mich stundenlang gefoltert und vergewaltigt hatten, unterzeichnete ich ein Geständnis – mit verbundenen Augen. Ich konnte nicht einmal lesen, was ich unterschrieb.”

Yecenia Armenta wurde im Juli 2012 in Culiacán von Zivilpolizisten angehalten, als sie Verwandte zum Flughafen fuhr. Man brachte sie auf eine Polizeiwache, wo sie 15 Stunden lang gefoltert und vergewaltigt wurde. Sie sollte mit allen Mitteln gezwungen werden, einen Mord zu gestehen, den sie eigenen Angaben zufolge nie begangen hat. Nach der Folterung wurde sie von medizinischem Personal untersucht, das zu derselben Abteilung gehörte wie ihre Peiniger. Ihre Verletzungen wurden nicht dokumentiert.

Später untersuchten unabhängige medizinische Experten Yecenia Armenta zweimal gemäß internationalen Standards und bestätigten, dass sie gefoltert wurde. Sie sitzt seit 2012 im Gefängnis. Als einziger Beweis für ihre Schuld gilt das unter Folter erpresste “Geständnis”.

Amnesty International fordert von den mexikanischen Behörden, Yecenia Armenta umgehend frei zulassen und die gegen sie erhobene Anklage fallen zu lassen. Die von ihr erhobenen Foltervorwürfe müssen umgehend, gründlich und unabhängig untersucht werden und diejenigen vor Gericht gestellt werden, die für die Folter verantwortlich sind.

7. Juni 2016: Von der Polizei gefolterte Frau nach vier Jahren Unrecht aus der Haft entlassen.

Die richterliche Entscheidung zur Freilassung von Yecenia Armenta, Mutter zweier Kinder, beendet vier lange Jahre von Unrecht, so eine Sprecherin von Amnesty International.

Yecenia Armenta Graciano wurde am 10. Juli 2012 von der Polizei des Bundesstaates Sinaloa willkürlich festgenommen, geschlagen, fast erstickt und während 15 Stunden Folter vergewaltigt, um ihr ein “Geständnis” über eine Beteiligung an der Ermordung ihres Ehemannes abzupressen.

“Die unglaubliche Grausamkeit der Folterung von Yecenia ist Teil einer täglichen Routine der mexikanischen Polizei, welche regelmässig illegale “Beweismittel” in ihren Ermittlungen vorbringt. Die heutige Freilassung birgt einen Schimmer der Hoffnung für alle, die unrechtmässig in mexikanischen Gefängnissen inhaftiert sind”, sagte Erika Guevara Rosas, Amerika-Direktorin von Amnesty International.