Teodora del Carmen Vásquez wurde im Februar 2018 aus der Haft entlassen.
85 Unterschriften für unseren öffentlichen Appell an den Vorsitzenden des parlamentarischen Rechtsausschusses von El Salvador, Mario Alberto Tenorio, zugunsten von Teodora del Carmen Vásquez.
Nach einer Fehlgeburt wurde Teodora del Carmen Vásquez 2008 wegen “Mordes” zu 30 Jahren Haft verurteilt, weil man ihr vorwarf, heimlich einen verbotenen Schwangerschaftsabbruch vorgenommen zu haben. Inzwischen befindet sie sich bereits seit mehr als neun Jahren im Gefängnis. Am 26. Mai beantragte ihr Rechtsbeistand eine Wiederaufnahme ihres Verfahrens, die am 8. Juni 2017 vom Gericht angenommen wurde. Dies ist eine positive Entwicklung, weil der Fall Teodora del Carmen Vásquez jetzt noch einmal überprüft wird. Die Abgeordneten El Salvadors werden zudem bald über eine Reform des Strafgesetzbuches diskutieren, die zu einer Entkriminalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen unter bestimmten Bedingungen und damit zu einer Verbesserung der Rechte der Frauen in El Salvador führen könnte.
Am 13. Juli 2007 war Teodora del Carmen Vásquez bei der Arbeit, als sie plötzlich starke Schmerzen spürte. Als die Schmerzen immer stärker wurden, rief sie den Notarzt. Sie verlor das Bewusstsein und erlitt eine Fehlgeburt. Jemand auf ihrer Arbeit rief die Polizei, die sogleich kam und Teodora del Carmen Vásquez unter Mordverdacht festnahm. Man legte ihr Handschellen an und brachte sie erst dann in ein Krankenhaus. Teodora del Carmen Vásquez kommt aus einem ländlichen Gebiet El Salvadors. Ihr 13-jähriger Sohn lebt zurzeit bei seinen Grosseltern.
In El Salvador gilt ein absolutes Verbot von Schwangerschaftsabbrüchen, selbst in Fällen von Vergewaltigung und bei Gefahr für das Leben der Frau. 2016 befanden sich wegen Fehlgeburten oder anderen Komplikationen bei einer Schwangerschaft mehr als 20 Frauen in Haft und verbüssten lange Gefängnisstrafen. Aufgrund der Gesetzeslage sind Frauen in El Salvador ständig der Gefahr ausgesetzt, bei Notfällen während Schwangerschaft oder Geburt inhaftiert zu werden. Viele von ihnen können sich keinen Rechtsbeistand leisten und müssen deshalb eine ungerechte Strafe absitzen.