2019/02/02 Unterschriftenaktion

Update 5.09.2019: 

Am 5. September wurden der Journalist Amade Abubacar und sein Anwalt vom Büro der Staatsanwaltschaft in der Provinz Cabo Delgado über die Anklagepunkte informiert. Am 10. September reichte die Verteidigung ihre Stellungnahme zu den Vorwürfen ein. Nun muss das Provinzgericht von Cabo Delgado entscheiden, ob es die Anklagen gegen Amade Abubacar akzeptiert oder die Vorwürfe zurückweist.

103 Unterschriften für unsere öffentliche Appellaktion an den Innenminister der Republik Mosambik zugunsten des Radio-Journalisten Amade Abubacar.

Amade Abubacar, Journalist beim kommunalen Radio Nacedje, wurde am 5. Januar 2019 in der Provinz Cabo Delgado von der Polizei festgenommen. Sie beschlagnahmte sein Handy, legte ihm Handschellen an und brachte ihn auf die Wache des Bezirks Macomia. Zu diesem Zeitpunkt interviewte er Bürger, die vor gewalttätigen Angriffen im Norden von Cabo Delgado geflohen waren. Amade Abubacar wird ohne Kontakt zur Aussenwelt in Haft gehalten, ist bislang nicht offiziell angeklagt worden und hat keinen Zugang zu seinem Rechtsbeistand.

Seit Oktober 2017 töten immer wieder bewaffnete Gruppen Bewohner und Bewohnerinnen in der Provinz Cabo Delgado im Norden von Mosambik. Die Angriffe begannen im Bezirk Mocimboa da Praia im Norden der Provinz. Angehörige extremistischer Gruppen führten koordiniert und zur gleichen Zeit Angriffe gegen Regierungsinstitutionen durch.

Ende 2018 kam es zu einer weiteren Eskalation. Zwischen November und Dezember wurden mehr als acht Angriffe in Dörfern der nördlichen Bezirke der Provinz Cabo Delgado verübt. Bei den Angriffen starben 20 Menschen und über 100 Häuser wurden niedergebrannt. Es ist nicht bekannt, ob die Angriffe politisch motiviert sind, es wurden bisher keine politischen Forderungen erhoben.

Amnesty International fordert von den Behörden, Amade Abubacar umgehend und bedingungslos aus der willkürlichen Militärhaft freizulassen, sicherzustellen, dass er bis zu seiner Freilassung weder gefoltert oder misshandelt wird, und dass ihm regelmäßiger Zugang zu seiner Familie und Rechtsbeiständen seiner Wahl gestattet wird. Amnesty fordert von der Regierung von Mosambik, die Sicherheit von Journalisten zu gewährleisten, damit diese ihre Arbeit ohne Angst vor Angriffen, Einschüchterungen, Schikane und Zensur ausüben können.