83 Unterschriften für unsere öffentliche Appellaktion an den Staatschef der Demokratischen Volksrepublik Korea, Kim Jong-un, zur Schließung des Straflagers Yodok (offizielle Bezeichnung: Kwan-li-so No. 15).
Zehntausende Menschen werden unter menschenunwürdigen Haftbedingungen im Straflager für politische Gefangene Yodok festgehalten. Männer, Frauen und Kinder müssen dort Zwangsarbeit ohne Ruhepausen sowie Nahrungsentzug verrichten und werden gefoltert. Die medizinische Versorgung ist vollkommen unzureichend und die Häftlinge bekommen nicht genug zu essen. In der Folge werden viele Gefangene krank oder sterben. Sie sind dort regelmässig systematischen, weit verbreiteten und schweren Verletzungen ihrer Menschenrechte ausgesetzt. Hierzu zählen auch aussergerichtliche Hinrichtungen, Folter und andere Misshandlungen wie beispielsweise Schläge. In den politischen Strafgefangenenlagern Nordkoreas werden sowohl nordkoreanische als auch ausländische Staatsangehörige festgehalten. Viele der Inhaftierten wurden nicht auf Grundlage einer international als Straftat anerkannten Handlung verurteilt.
Amnesty International fordert von der nordkoreanischen Regierung:
- die Existenz des politischen Straflagers Yodok nicht länger zu leugnen und internationalen BeobachterInnen Zugang zu gewähren;
- die Anwendung von Folter und anderen Misshandlungen (einschliesslich schwerer Zwangsarbeit und dem zur Strafe verhängten Nahrungsentzug) in den politischen Straflagern und Haftanstalten sofort und nachprüfbar zu stoppen;
- mit sofortiger Wirkung alle politischen Straflager zu schliessen und unverzüglich und bedingungslos alle politischen Gefangenen sowie deren inhaftierte Familienmitglieder (“schuldig durch Verwandtschaft”) freizulassen;
- mit sofortiger Wirkung jegliche Hinrichtungen zu beenden;
- unabhängigen internationalen MenschenrechtsbeobachterInnen, einschliesslich Amnesty International, und dem UN Sonderberichterstatter zur Lage der Menschenrechte in der Demokratischen Volksrepublik Korea die Einreise nach Nordkorea und Zugang zu allen seinen politischen Straflagern zu gewähren;
- und ausländische Staatsangehörige umgehend und bedingungslos freizulassen, sollten sie nicht unverzüglich einer international als Straftat anerkannten Handlung angeklagt und in einem Verfahren vor Gericht gestellt werden, das den internationalen Standards für ein faires Gerichtsverfahren entspricht, und in dem nicht auf die Todesstrafe zurückgegriffen wird.